GM und Opel stellen bahnbrechende Technologien für das autonome Fahren vor.

08.09.2014

 

Opel Insignia zeigt automatisiertes Fahren bei geringer und hoher Geschwindigkeit

Rüsselsheim/Detroit.  General Motors und Opel zeigen beim Branchenkongress „Intelligent Transport Systems“ (7. bis 11. September) in Detroit, wie die Zukunft von autonomem Fahren und vernetzter Mobilität aussehen wird. Ein Opel Insignia als Technologieträger, ein automatisiertes Chevrolet EN-V 2.0-Konzeptfahrzeug und ein mit Fahrzeug-zu-Fußgänger-Kommunikation (Vehicle-to-Pedestrian, V2P) ausgestatteter Chevrolet Cruze werden vorgestellt.

„GM wird in etwa zwei Jahren sein erstes Auto mit Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation auf die Straße bringen. Darüber hinaus möchte ich ebenfalls ankündigen, dass wir im gleichen Zeitraum fortschrittliche, hoch autonome Fahrtechnologie auf den Markt bringen werden“, sagte Mary Barra, Vorstandsvorsitzende von GM.

„Bei GM haben wir die Leidenschaft, die finanziellen Mittel, die Technologie und das Talent, um uns ehrgeizige Ziele zu setzen. Wir werden verstärkt investieren und sind bereit, kalkulierte Risiken einzugehen. Ich höre auf die Kunden, und sie wollen uneingeschränkte individuelle Mobilität. Sie erwarten, dass wir dabei helfen, die Überlastung, die Umweltverschmutzung und die Unfälle zu reduzieren – wenn nicht sogar zu eliminieren. Für mich sind das keine frommen Wünsche sondern absolute Notwendigkeiten.“

Opel Insignia als Technologieträger

Der mit intelligenten und vernetzten Technologien ausgerüstete Insignia wird auf der Südseite der Detroiter Stadtinsel Belle Isle im Einsatz sein. Das Fahrzeug, ausgestattet mit Kameras, LiDAR-Sensoren (Light Detection And Ranging), Fahrzeug-zu-Fahrzeug- (Vehicle-to-Vehicle, V2V) und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (Vehicle-to-Infrastructure, V2I), zeigt die Möglichkeiten vernetzter Mobilität etwa bei niedrigen Geschwindigkeiten wie im städtischen Stop-and-go-Verkehr als auch bei automatisierten Fahrten in Autobahntempo.

Sechs LiDAR-Sensoren in den Stoßfängern des Insignia scannen das einfallende Licht, um Objekte aller Art rund um das Fahrzeug zu identifizieren. Die vorwärts gerichtete Kamera am Dach des Insignia erkennt Fahrbahnmarkierungen und weitere Objekte. Die Technik zur Kommunikation von Fahrzeug-zu-Fahrzeug und von Fahrzeug-zu-Infrastruktur ist in einer Antenne auf dem Autodach integriert und tauscht Informationen mit anderen Objekten aus, die dem Insignia begegnen. Für eine genaue Positionsbestimmung auf der Straße sorgen GPS-Daten. Alle gesammelten Informationen werden schließlich in GMs „Sensor Fusion“-Technologie zusammengefasst, mit deren Hilfe eine 360-Grad-Beobachtung des Fahrzeugs sowie eine genaue Objekterkennung möglich wird.

EN-V 2.0 – Konzeptfahrzeug der nächsten Generation

Der EN-V 2.0 (Electric Networked-Vehicle) ist die Blaupause für die neuesten Entwicklungen bei der Vernetzung von Fahrzeugen. Nach dem Debüt des ursprünglich zweirädrigen EN-V-Konzeptfahrzeugs auf der EXPO 2010 in Shanghai verfügt die Weiterentwicklung über Vierradantrieb und kombiniert außerdem ein Kamerasystem, LiDAR-Sensoren und eine ausgeklügelte Fahrzeug-Kommunikation (Vehicle-to-X V2X), um Elektromobilität ohne Hände am Lenkrad bei moderaten Geschwindigkeiten zu ermöglichen.

Für die autonome Fahrt bei niedrigem Tempo teilt sich der EN-V 2.0 viele Technik-Features mit dem Technologieträger Opel Insignia. Das kleine Elektro-Konzeptfahrzeug wurde jedoch konsequent für die Nutzung bei niedriger Geschwindigkeit ausgerichtet. Auf Detroits Stadtinsel werden der EN-V 2.0 und der Opel Insignia dieselbe Straße befahren und miteinander interagieren.

Fahrzeug-zu-Fußgänger-Kommunikation als Demonstrations-Technologie

GM zeigt außerdem weitere potenzielle Einsatzmöglichkeiten für die Fahrzeug-zu-Fußgänger-Kommunikation im Chevrolet Cruze. Auf Belle Isle sind Baustellen-Attrappen installiert worden, und Teilnehmer werden in Richtung dieser Attrappen gefahren. Schaufensterpuppen als künstliche Bauarbeiter befinden sich so im Baustellenbereich, dass sie für den Fahrer und alle weiteren Passagiere im Voraus nicht sichtbar sind. Die künstlichen Bauarbeiter tragen dabei Armbänder, die mit dem sich nähernden Cruze Kontakt aufnehmen. Warnleuchten im Head-up-Display, das wichtige Daten und Hinweise direkt in die Frontscheibe projiziert, warnen den Fahrer rechtzeitig. In der Zukunft könnte die Fahrzeug-zu-Fußgänger-Kommunikation in weitere Lebensbereiche integriert werden und damit die Aufmerksamkeit von Autofahrern für Fußgänger verbessern.

„Als Vorreiter haben wir natürlich noch jede Menge Arbeit vor uns. Aber wir werden die Zeit nutzen, um unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, um Kontakt mit den zuständigen Behörden weltweit aufzunehmen und, was am wichtigsten ist, uns mit den Kunden zu unterhalten“, erläuterte Barra.